Dienstag, 3. Januar 2012

Tully Arbeit


Nun kam ich in Tully an, ging in die Rezeption und bekam gleich einen Job auf einer Bananenfarm verpasst. Auf dieser arbeitete ich 8 Stunden jeden Tag außer Freitag, Samstag und Sonntag. Freitag war der Arbeitstag nur 6 Stunden und Wochenende war frei. Pro Stunde verdiente ich 19 $. So gesehen ist das richtig viel Kohle, nur muss man auf der Farm auch richtig hart arbeiten. Allgemein wird gesagt, wenn man in D in einer Kaufhalle arbeitet, dann ist das nicht der beste Job. Wenn man jedoch in OZ in einer Kaufhalle arbeitet, dann ist das das non plus ultra. Arbeiten in Australien sind körperlich viel härter und anstrengender. Auf der Farm angekommen muss man sich erst einmal zurecht finden. Das ist garnicht so einfach, weil man von niemandem Infos bekommt, man wechselt einfach zwischen den Aufgaben, die Erklärung für die Aufgabe dauert dann 1 Minute, sodass man im Endeffekt immer noch keine Ahnung hat, was man nun eignetlich tun muss. Umso besser, dass ich Sara hatte. Sie kommt aus Italien und lebt schon seit 3 Jahren in Australien mit ihrem australischen Freund. Sie lernte ich gleich den ersten Tag kennen und wir wurden gute Freunde. Mit ihren Tipps konnte ich die verschiedenen Aufgaben meistern, denn auf einer Farm gibt es ziemlich viele verschiedene Aufgaben: 
Injecting
(spritzen von Gift (oder Diesel) in die alten Bäume, damit sie sterben), Fertilizing (an einer Wasserstation oberhalb der Farm Fertilizer (Dünger) in Wasser geben), Bagging 1 (Plastiksäcke über die Bananenstauden ziehen, die an den Bäumen hängen), Cutting 1 (alte Bäume mit nem Messer zerhacken, danach folgt Inceting, damit Sie nicht weiter wachsen), Spading (mit einem Spaten "unkrautbäume" ausgraben), Humping und Cutting 2 (2 Leute holen die Bananenstauden von den Bäumen, einer mit Machete: Machetenmann haut in den Baum, damit der Humper die Banenstaude etwas näher zum Boden ziehen kann (schließlcih hängen sie am Baum), dann haut der Cutter die Bananenstaude ab und sie fällt auf die Schulter des Humpers, der Sie zum Trailer trägt).
Shed = Fabrik, in welcher die Bananen weiterverarbeitet werden. Die Jobs im Shed waren hauptsächlich für Frauen , weil es eher auf den Kopf ging und nicht auf die Muskelkraft. Dafür war es um einiges langweiliger als außerhalb. Aufgaben: Hanging (Bananenstauden vom Trailer an eine Vorrichtung hängen, (Eine Art Laufband für Bananenstauden (siehe Bild)), Dehanding (Sogenannte "Hands" also eine Ansammlung von ungefähr 20 Bananen aus den Bananenstauden schneiden), Clustering (Diese "Hands" auf packbare Größen zerreißen), Sorting (die schlechten Stellen und schlechten Bananen aussortieren), Packing (die Bananen in eine Box packen).
Diese Aufgaben waren nur eine kleine Auswahl von den eigentlichen Aufgaben, die es gibt. Von ihnen habe ich gemacht:
Injecting, Fertilizing, Bagging, Spading, Humping, Dehanding, Clustering und Sorting. Einige von ihnen musste ich länger machen als andere. Meine Hauptaufgabe war Clustering, da war ich eine der schnellsten auf der ganzen Farm. Auch wenn sich viele der Aufgaben ziemlich einfach anhören, sind Sie doch recht kompliziert. So brauchte ich um 2 Monate um der perfekte Clusterer zu werden. Zu den meiner Meinung nach schwersten Aufgaben gehört Humping und Packing (auch wenn ich Packing nie gemacht habe). Bei Packing muss man um die hundert Dinge beachten und ein unglaubliches Tempo für 8 Stunden bewahren. Außerdem darf man sich keine Fehler erlauben und es ist unglaublich langweilig. Humping fand ich perönlich am härtesten, weil man hier 8 Stunden lang Bananenstauden auf der Schulter trägt. Diese wiegen schonmal 100 KG, sodass man manchmal viel mehr als sein eigenes Gewicht auf den Schultern trägt. Sie sind unhandlich und vernichten dir den Rücken und die Schultern. Am schlimmsten ist es, wenn eine solche Staude auf den Boden fällt. Erstens wirste angeschissen von den Cuttern, die langeingesessene Australier sind, weil die Bananen kaputt gehen und zweitens, weil man dann 100 KG vom Boden aufheben muss. Das ist extrem Kraft verbrauchend. Wenn man 10 mal am Tag eine fallen lässt, dann wars das für dich, denn dann hast du keine Kraft mehr. Da ich das auch machen musste, muss ich eindeutig sagen, man... in dieser Zeit habe ich echt an Kraft zugelegt. Insgesamt fand ich es richtig cool, denn man sammelt Kraft, Ausdauer, verdient viel Geld und manchmal bekommt man auch einen guten und einfachen Job. Besonders einfach ist Bagging 2: Hier zieht man die Plastiksäcke wieder von den Bananenstauden (im Shed), Aufgrund des Bewegungsablaufs muss man während des Runterziehens seinen Kopf auf ungefähr 5 cm Abstand zu den Bananen hinbewegen. Das ist besonders witzig. Denn alle möglichen Tiere krabbeln in die Bananenstauden. Das heißt, du machst die ganze Zeit ein Überraschungsei auf. Und manchmal hat man dann eine hochgiftige Schlange genau vor sich.
Überhaupt traf man auf der Farm sehr viele Tiere: Das Lieblingstier ist die Kakerlake. Pro Tag sah man ungefähr 3000. So enstanden viele Spiele während des langweiligen Clustering. Andere Tiere waren: Mäuse-Embryos, Mäuse, Fledermaus-Babys, Frösche, Schnecken und natürlich Schlangen. So hatte ich zum Beispiel auch das Vergnügen, freilebende Schlangen aus den Bananen zu ziehen und in den Wald zu tragen.

Nun aber mal, warum ich so lange keinen Blogeintrag gemacht habe. Mein Tagesablauf: Um 5 morgens aufstehen, bis um 15.45 Uhr arbeiten. Um 17 Uhr dann Zuhause und geduscht. Erst einmal Essen. Erledigungen in der Stadt und in die Kaufhalle laufen, dann ist es 18 Uhr. Noch ein bisschen mit Freunden quatschen und Beziehungen knüpfen, Zeit mit seiner Freundin verbringen. Essen für den nächsten Tag zubereiten. Dann ist es um 21 Uhr. Schlafen, morgen gehts wieder früh raus. Am Wochenende ging es dann mal woanders hin, ein bisschen relaxen und eine Touritour machen, für ein bissl Abwechslung.

Nun etwas zu echten Australiern, die ich auf der Farm kennenlernen durfte und zu meinen anderen Freunden:

Zu meinen besten Freunden: Ich lernte Goldi, Mandip und andere Inder kennen. Unglaublich freundlich.... die Inder. Außerdem haben Sie eine interessante Art zu Leben. Unter anderem besuchte ich ein Sharehouse (ein Haus, was von mehreren Leuten gemietet wird, um den Preis zu drücken). Dort gab es dann traditionelles, indisches Essen und indische Musik, naja. Das Essen war durchweg  perfekt. Durch Sie konnte ich auch viel bessere Jobs auf der Farm ergattern... so zum Beispiel mit dem Quad fahren.

Auf der anderen Seite lernte ich auch ein paar "echte" Australier kennen. Nun, wie kann man echte Australier am besten beschreiben. Ich denke "Hinterwelter" trifft es am besten. Wenn man so einen Kerl trifft, dann denkt man, man ist in der Evolution nicht ganz so weit fortgeschritten. Australier sind ziemlich derb, bei ihnen geht es nur darum, wer der männlichste ist. Auch die Frauen. Abgesehen davon sind Sie ganz nett und man kann einen simplen Spaß mit ihnen machen. Natürlich sind nicht alle so. Ich lernte nun die von der Farm, jedoch auch andere außerhalb des Jobs kennen. Auf Arbeit zeichnet sich ihr Verhalten hauptsächlich dadurch aus, dass Sie einen "prüfen", indem Sie den Job richtig hart für einen machen. Dort muss man sich dann bewähren. Das macht besonders beim Humpen Spaß, was ansich schon ziemlich anstengend ist. Um die Persönlichkeit von Australiern auszudrücken: Es gibt die Stadt-Australier und die Land-Australier. Die Land-Australier sind sehr derb.


Na, wer kennt ihn noch?


Das ist Sara, die Dame hat mir so manchen Tag auf Arbeit gerettet, mit wertvollen Tipps 
oder verschiedenen Apothekenprodukten. Eine meiner besten Freundinnen auf der Farm.
Und sie war ziemlich groß. (Fast so groß wie ich).


Links Goldi, rechts Mandip.


Das ist die Sicht auf die Fließbänder im Shed... von der Küche aus.


Mein Arbeitsplatz, im Vordergrund die aufgehängten Bananenstauden aus denen dann die kleinen "Hands" herausgeschnitten wurden und ich meinen Job begonnen habe, Clustering.


Die Küche, rechts in der Ecke Sara, in der Mitte (Vordergrund) mein Sitzplatz.


Das stelle man sich 20km² groß vor, dann hat man die Größe der Farm.


Ein Bananenbaum mit Bananenstaude und "Plastiksack". Das ist eine kleine Bananenstaude.
Sie war noch nicht reif zum ernten.


Das war ein Trailer und der wurde dann mit Bananenstauden gefüllt.


Ich auf dem Arbeitsplatz, am Fließband. Bananen auseinander reißen (Clustering). 
Kuckt ma, was auf meiner Schulter sitzt.


Eu.


Jeden Tag Reis oder Nudeln... tja, was am schnellsten geht, ist am besten.


Ich möchte euch hier nicht mein bestes Stück zeigen, sondern eher darauf hinweisen,
dass ich nicht geduscht habe, sondern die Hose aufgrund von Schweiß nass ist.
Das war der heißeste Tag auf Arbeit. Temperatur: 37 Grad bei 98 % Luftfeuchtigkeit.
Die Luftfeuchtigkeit lässt einen nach 1 Minute schwitzen und fühlt sich an wie 60 Grad.
Und bei dieser Temperatur wurde dann hart gearbeitet.



Manchmal durfte ich mit dem Quad rumrasen. Diese Ehre wurde nicht vielen zuteil. Ich hatte einfach Glück.


Baby Fledermäuse - keine Seltenheit in den Bananenstauden.


Bildersuche: Wo ist der Frosch?


Bildersuche: Wo ist die Fledermaus?


Graf Dracula.


Fotoshooting: Frosch.


Auf dem Weg zur Arbeit.

Ah, ich habe die Bilder wiedergefunden! :D



Die endlos lange Sicht vom Traktor.



Wieder mal hart am arbeiten.



Das war eine ungefähr 2 Meter lange Schlange oder mehr. Im Falle eines Bisses
 stirbt man zwar nicht gleich, aber dass man in Ohnmacht fällt ist nicht abwegig.
Ihr könnt ja meinen Sicherheitsabstand sehen.



Mein Freund Goldi :D



Sie ist übrigens ein Australisches Mädel, sie liebt Tiere und hat null Angst. Wie gesagt, Australier sind sehr taff. Sie hat auch nebenbei eine Einweisung gegeben, wie man eine solche Schlange zu behandeln hat.

4 Kommentare:

  1. ich will ja nich die ganze zeit dein bestes stück anstarren...aber was soll man denn auf dem foto außer den sonnenstrahlen sehen?? :DD
    marie

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  2. Ja, ich habe die Bilder nicht eingefügt... Es folgen noch weitere Bilder, die Bilderklärungen und auch noch der Text, bitte habe ein wenig Geduld ^^. Ich habe gerade nicht so tolles Internet, deswegen folgt alles Stückweise.

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  3. Mir gehts gut. Dir? Was macht die Arbeit und wie war dein Silvester? Frohes neues noch ^^

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  4. Man Flo, das habe cih doch nru gefragt, weil du ncihts wirklich über dich erzählst, wie es dir gefällt und so :D Du erzählst immer nur, was du machst ;) Momentan arbeite ich nicht, ich mach nur Party. Silvester war unglaublich, ich schreibe später einen Blog darüber. Dir auch ein frohes neues Jahr!

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